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In Sent wird Kultur gross geschrieben

Für Musikliebhaber*innen sind die Konzerte in der Kirche Sent seit langem ein Geheimtipp. Nur selten findet man in einem Dorf wie Sent so viele Konzerte auf derart hohem musikalischen Niveau – und dies nicht nur in der Hochsaison. In den jährlich rund 40 Konzerten treten sowohl Einheimische als auch Künstler*innen aus ganz Europa auf. Sie schätzen die Akustik der Kirche und den Steinway Konzertflügel. Die Zuhörer*innen geniessen die gute Atmosphäre in der Kirche und die Nähe zu den Künstler*innen.

Der Steinway Konzertflügel

Der Pianist Warren Thew (1927–1984), der mit seiner Frau Lisbeth die Ferien oft in Sent verbracht hat, vermachte in seinem Nachlass den Steinway Konzertflügel, der heute in der eigens für ihn erstellten ‘garascha’ in der Kirche untergebracht ist, der Gemeinde Sent.
Bereits 1974 hatte er sich dafür eingesetzt, dass ins neue Schulhaus nicht wie geplant nur ein Klavier, sondern ein Flügel zu stehen kam. Er war davon überzeugt, dass ein Konzertflügel für die Gemeinde von entscheidender kultureller Bedeutung sei. In der Folge half er, den Flügel auszuwählen und gab dafür auch Benefizkonzerte. Der Gemischte Chor Sent organisierte den traditionellen 1. August-Ball und liess die Einnahmen daraus der Società d’Ütil public zugunsten des Kaufs eines Flügels zukommen. Vertraglich wurde festgelegt, der Flügel solle den Chören und der Schule Sent zur Verfügung stehen und Leta Mosca (als Lehrerin der Primarschule) für die Pflege des kostbaren Instruments verantwortlich sein.

Zur Geschichte

1991 sollte der aus Sent stammende Pianist Risch Biert in der Kirche Sent ein Konzert geben. Leta Mosca wollte dieses Vorhaben unterstützen, indem sie sich anerbot, die Tranportkosten des Flügels vom Schulhaus in die Kirche zu übernehmen. In der Folge fanden sich die beiden in der Idee, mit den Einnahmen der Konzertkollekte und je einem eigenen Beitrag, einen Kulturfonds für Sent zu gründen. Dieses Grundkapital liegt noch heute auf dem Konto «concerts» der Società d’Ütil public, Sent. 

1995 hat die Gemeinnützige Gesellschaft die Verantwortung für das Kulturprogramm Leta Mosca, übertragen. Was im Kleinen begonnen hatte, gedieh im Laufe der darauffolgenden 25 Jahre zu einer veritablen Konzertorganisation, wobei Leta Mosca ihren Grundsätzen und Zielen immer treu geblieben war: junge Musiker*innen zu unterstützen und ihnen Auftritte zu ermöglichen; einheimischen Künstler*innen eine Plattform zu bieten; mit musikalisch hochstehenden Konzerten dem Publikum, den Einheimischen und den Gästen, Freude zu bereiten.
Grosse Freude bereitete sie auch mit ihren legendären, selber gebackenen Nusstorten, welche sie den Musiker*innen nach dem Auftritt als ganz besonderes Dankeschön überreichte. Dabei hält sich die Legende, einige Musiker*innen seien nur wegen der Nusstorten nach Sent gekommen...

Nach 25 Jahren übergab Leta Mosca am 4. Januar 2020 anlässlich des wunderbaren Jubiläumskonzerts mit der Pianistin Alena Cherny und dem ‘orchester le phénix’ vor rund 300 Gästen die Organisation der Konzerte an Regula Ursprung. 

Die «Concerts» sind eine von fünf Sektionen der Società d’Ütil public, SÜp.
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