CONCERT PER LA FIN DA L'ON
PROGRAMM
L. van Beethoven (1770 - 1827)
Sonate Nr. 6 in A-Dur, Opus 30
- Allegro
- Adagio molto espressivo
- Allegretto con variazioni
S. Rachmaninow (1873 - 1943)
Vocalise, Opus 34, Nr.14
L. Boulanger (1893 - 1918)
D’un matin de printemps
G. Fauré (1845 - 1925)
Au bord de l’eau, Opus 8.1
E. Elgar (1857 - 1934)
Bizarrerie, Opus 13, Nr.2
E. Grieg ( 1843 - 1907)
Violinsonate Nr.2 in G-Dur, Opus 13
- Lento doloroso
- Allegro vivace
- Allegro tranquillo
- Allegro animato
Beethoven litt sehr unter seiner zunehmenden Taubheit.Trotzdem zog er sich zurück nach Heiligenstadt, wo er sehr produktiv wurde. In kurzer Zeit komponierte er drei Violinsonaten und vier Symphonien. Diese Sonate Nr.6 in A, in der Geige und Klavier in totaler Harmonie verschmelzen, ist charakteristisch für Beethovens Energie, Sensibilität und Kreativität. Besonders der erste Teil ist sehr organisch gegliedert; die drei Themen sind zu gleichen Teilen auf Violine und Klavier verteilt. Der zweite Teil wird oft verglichen mit einem Schubert-Lied, nur ohne Worte. Teil drei ist meisterhaft und enthält 6 Variationen.
Rachmaninows Vocalise ist das 14. und letzte Werk von ihm für Gesang ohne Text, ausschließlich basierend auf AH-Klängen für Sopran. Dieses wirklich herrliche Lied kann für verschiedene Instrumente (wie z.B. Geige, gespielt von Jascha Heifetz) in andere Tonarten transponiert werden.
Lili Boulanger entstammte einer sehr musikalischen Familie. Sie wurde von Fauré angeregt, ihre äußerst musikalische Begabung so weit wie möglich zu entwickeln. Neben dem Komponieren spielte sie ausgezeichnet Geige, Klavier, Harfe und Orgel. Durch eine Krankheit (Morbus Crohn) lebte sie sehr isoliert, fand aber ihr Glück in der Musik.
Faurés Lied „Au bord de l’eau“ steht für Verbundenheit! Zwei Liebende sitzen am Wasser inmitten der Natur, weit weg von der realen Welt voller Konflikte. Der Dichter des Liedtextes, Sully Prudhomme, ist davon überzeugt, dass nur wahre Liebe unsterblich ist.
Es ist kein Wunder, dass die 2. Sonate von Grieg so positiv, so spontan und lyrisch ist: der Komponist war nämlich frisch verheiratet als er dieses Werk komponierte. Es war dem norwegischen Geiger Johan Svendsen gewidmet. Für ein Violin-Klavier-Duo ist es großartig, sich in diesen perfekt aufeinander abgestimmten norwegischen Melodien, Harmonien und Rythmen verständigen zu können. In dieser „norwegischen“ Sonate verarbeitete Grieg aber auch das Gefühl der Einsamkeit, das er in seiner Studienzeit in Leipzig hatte.