sent-concerts.ch

BLAUBARTS COX

Ein musikalisch literarischer Abend über die Vergänglichkeit – und dem heitern Scheitern beim Versuch, sie auszuhebeln...

Mit Kompositionen von Philippe Manouri (Michigan Trio 1993), Boris Blacher (Klaviertrio 1970), Charles Ives (Largo 1934) und Eigenkreationen von Blaubart.
Der auch auf Theaterbühnen tätige Geiger liest aus dem ersten Teil des wunderbaren Romans von Christoph Ransmayr Cox oder der Lauf der Zeit.
Blaubart verbinden die wunderliche, schroffe, zarte und zutiefst menschliche Geschichte über die Vergänglichkeit mit der ebenso vergänglichen und wunderlichen Welt ihrer Musik.
Ein (un-)endliches Vergnügen!

Blaubart sind:
Christian Strässle, Violine (vl), Manuela Keller, Klavier und Theremin (p / Th), Chris Wirth, Klarinette und Bassklarinette (cl / bcl)

 

PROGRAMM    

Mit Kompositionen von Philippe Manouri (Michigan Trio 1993), Boris Blacher (Klaviertrio 1970), Charles Ives (Largo1934) und Eigenkreationen von Blaubart.

Trio 
Michigan Trio
Largo
Erinnerung an das schlafende Kind 
Palaver der Mandarine
Der Richtplatz

Das Programm wird zwei Sets mit insgesamt ca. 30 – 40 Min. Lesung und ca. 60 Min. Musik umfassen.

Der mächtigste Mann der Welt, Qiánlóng, Kaiser von China, lädt den englischen Automatenbauer und Uhrmacher Alister Cox an seinen Hof. Der Meister aus London soll in der Verbotenen Stadt Uhren bauen, an denen die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Zeiten des Glücks, der Kindheit, der Liebe, auch von Krankheit und Sterben abzulesen sind...

Blaubart verbinden die wunderliche, schroffe, zarte und zutiefst menschliche Geschichte über die Vergänglichkeit mit der ebenso vergänglichen und wunderlichen Welt ihrer Musik. Auf der Suche nach Literatur für das Trio sind die Blaubärte auf Werke gestossen, die genau dieses Thema, das Spiel mit dem Zeitempfinden, faszinierend zum Ausdruck bringen. Diese Werke werden nicht nur interpretiert, sondern auch mit Improvisationen weiterentwickelt und so mit den Geschichten verwoben. Dazu versuchen die Musiker/innen an jedem Abend, einen Zipfel der Unendlichkeit im Klanguniversum zu erhaschen, bevor der letzte Ton verklingt: Ausgestattet mit einer Sanduhr, die irgendwann zu rieseln aufhört, hat jeder Musiker nur eine begrenzte musikalische Lebenszeit zur Verfügung.

Und wie der Uhrmacher Cox auf den Gottkaiser warten muss, warten Blaubart auf ein schon fast mythisches Instrument: Das Theremin*. Die hypnotischen Töne werden durch einen Tanz der Hände und die daraus resultierende Beeinflussung eines elektromagnetischen Feldes erzeugt.

Im Umfeld des (beinahe unsichtbaren) Kaisers, der gemäss einem seiner zahllosen Titel auch alleiniger Herr über die Zeit ist, vibriert die Luft in einer Atmosphäre von Macht, Angst und Ohnmacht. Cox darf den Kaiser nicht enttäuschen und die ungewöhnlichen Gedankengänge des Erfinders ähneln jenen eines Komponisten, der in einer verspielt raffinierten Konstruktion schier Unmögliches mit grossartiger Poesie zu verbinden mag.

Mit der freundlichen Genehmigung von Christoph Ransmayr und dem Fischer Verlag präsentieren Blaubart ihren COX ab März 2020.

Ein (un-)endliches Vergnügen!

*Es wurde 1920 vom russischen Physiker (und ausgebildeten Cellisten) Leon Theremin erfunden und war eines der ersten elektronischen Instrumente.

Link zur Musik: https://youtu.be/BpXz1AdMyPo
Link zur Website: www.blaubart-musik.ch

 

DIE BAND
Chris Wirth, Manuela Keller und Christian Strässle haben schon während ihres Musikstudiums am Konsi Zürich zusammen gespielt. Danach sind die drei vorerst eigene Wege gegangen, haben sich aber alle intensiv mit Jazz, freier Improvisation, Theater- und Filmmusik beschäftigt. Im Frühjahr 2005 trafen sie sich für eine Session, fanden im Zusammenspiel auf Anhieb eine gemeinsame Sprache und gründeten daraufhin ihr Trio. 

Auf der Suche nach einem Namen liessen sie sich von der gemeinsamen Liebe zu Bartóks Musik und seiner einzigen Oper inspirieren. Der mörderisch verheissungsvolle Klang von "Blaubart" lässt Nackenhaare erzittern und Ohrmuscheln kräuseln. Er öffnet die Pforten zu unzensierter Fantastik und haarsträubenden Geschichten..... 

In den knapp zehn Jahren ihrer gemeinsamen Geschichte ist zwischen den drei Musikern eine grosse musikalische Vertrautheit entstanden. Die klangliche Vielfalt ihrer Besetzung trägt viel zu ihrem improvisatorischen Ideenreichtum bei, und die Begeisterung, Interpretationen bis ins letzte Detail zu verfeinern, haucht auch komplexe Werken Leben und Farbe ein. Alle drei Blaubärte komponieren auch eigene Stücke, welche als Material dienen, mit dem experimentiert und gespielt wird.

 

BIOGRAPHISCHES

Christian Strässle, 1963, schloss sein Musik-/Violinstudium an der Musikhochschule Zürich ab. Schon früh wandte er sichder  improvisierten Musik, Jazz und Theater zu.

Er war langjähriges Mitglied bei nadelöhr (später zu Koj umbenannt). Ihre Musik stand im Spannungsfeld von Neuer Musik, Jazz, Rock und Freier Improvisation. CDs bei Unit-Records: nadelöhr,Charming Stories (Musik zu Texten von Daniil Charms) Merry Melodies (Musik zu Trickfilmen) CD beim Label Between the Lines: Piffkaneiro,Koj mit Louis Sclavis.

Die Bergkatze –Koj spielt Livemusik zum Film von E. Lubitsch. Mit diesem Programm 2010/2011 Konzertreihen mit Claudio Puntin.

Seit über 15 Jahren ist er Mitglied von Les Truffes du Soir (2014 CD Fracanapa mit Les Truffes du Soir und dem Gast-Akkordeonisten Oleg Lips).

Er engagierte sich als langjähriger Violonist im Weshalb-Forellen-Quartett (2003 CD Der fliegende Holländer für Streichquartett und Hammondorgel) Mit diesem Quartett wirkte er bei mehreren Theaterproduktionen von Ruedi Häusermann mit.

 

Manuela Keller, 1967, besuchte nach dem Klavier-Diplom bei Carl Rütti und Erna Ronca am Konservatorium Zürich  für ein Jahr die New School in New York. 2000/01 verbrachte sie ein weiteres Jahr in den USA (Berkeley, CA), wo Kompositionsunterricht bei W.A. Mathieu nahm und verschiedene Workshops besuchte. Danach beschäftigte sie sich längere Zeit mit elektronischer Musik (Akustik-Elektronik Duo "Cave Bonfils", Vertonung von Filmen, Theatermusik, Musikprogrammation mit Max/MSP). 2018/19 verbrachte sie ein halbes Jahr in Oxford, wo sie regelmässig mit den Oxford Improvisern spielte und Kompositionsklassen besuchte. Seit mehreren Jahren gilt ihr musikalisches Interesse der Verbindung von Jazz, Klassik und frei improvisierter Musik. 

Konzerttätigkeit mit idée manu (mit Nick Gutersohn, pos, Jan Schlegel e-b, und Marco Käppeli, dr, aktuelle Cd: idée manu, Oktopus, the music of Boris Blacher, Label Between the Lines), mit Tastressen (Gabriela Friedli, p, und Claudia Binder, p, frei improvisierte Musik) und in diversen adhoc Formationen.  www.manuelakeller.ch

 

Chris Wirth, 1966, beschäftigte sich nach dem Klarinettendiplom am Konservatorium Zürich intensiv mit Improvisation, Komposition und Arrangement. Neben dem Klarinetten-Trio mit eigenen Kompositionen wirkte er in verschiedenen Formationen und Projekten mit, u.a. Ein Nicht Alltägliches Orchester (1991/93) um Lucas Niggli oder das Rezessionsorchester mit wöchentlichen Auftritten im Moods. Die Zusammenarbeit mit Urs Blöchlinger und Christoph Baumann ermöglichte Erfahrungen in Projekten mit Theater und Performance: Kleinzeit mit No Secrets in the Family, Little Nemo, Ds Grais. Daneben nahm er Engagements mit klassischer Musik wahr, u.a. im Opernhaus Zürich.

Das Interesse an der Verbindung von improvisierter Musik, Jazz und Klassik konnte erstmals richtig als Mitglied bei IGORS, mit adaptierter Musik von Igor Strawinsky, genährt werden. Es folgen sehr unterschiedliche musikalischen Engagements, Lyrik & Musik mit Thomas Dütsch (bcl solo), Volksmusik im Trio mit Heinz Duttweiler, sowie Jazz in diversen ad hoc Formationen. Prägend war eine einjährige Weiterbildung an der ZHdK bei Christoph Grab, sowie das breite stilistische Spektrum bei Les Truffes du Soir. (Klezmer, Musette, Tango, Zigeunerjazz)

Kontakt / www.blaubart-musik.ch

Chris Wirth, Langmauerstr. 86, 8006 Zürich 044 364 18 56, chris.wirth(at)phzh.ch

Christian Strässle, Rotachstr.19, 8003 Zürich, 044 462 32 76, chstraessle(at)vtxmail.ch

Manuela Keller, Schubertstr.18, 8037 Zürich, 043 233 88 53, manuela(at)apax.net

 

 

 

 

 Sent Concerts