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BACH – MOZART – CANTIENI

 

PROGRAMM:

W. A. MOZART: «Laudamus te»
aus der Missa c-Moll KV 427 für Sopran & Orchester

J. S. BACH: Sinfonia D-Dur BWV 42
Concerto für 2 Oboen, Fagott & Streicher

ROBERT CANTIENI: «Chanzunettas»
Liebeslieder für Sopran & Begleitung

ARMON CANTIENI: «l’en» – «sain da not»
Liedsätze für Sopran & Begleitung

J. S. BACH: Konzert E-Dur BWV 1042
Für Violine und Orchester

W. A. MOZART: «Exsultate, jubilate»
Motette für Sopran & Orchester KV 165


Alexa Vogel, die Schweizer Koloratursopranistin schloss ihre Ausbildung an «The Royal Danisch Academy of Music» in Kopenhagen bei Prof. Kirsten Buhl-Moller mit der Bestnote ab. Davor studierte sie an der Zürcher Hochschule der Künste bei Prof. Lina Maria Akerlund. Ihre pädagogische und sängerische Masterprüfung schloss Alexa Vogel mit dem Prädikat «mit Auszeichnung» ab. Dafür wurde sie mit einem Preis der Werner Berti Alter-Stiftung honoriert. Lied-, Kammermusik- und Meisterkurse ergänzen ihre Ausbildung. Rege Opern- und Konzerttätigkeiten führen die Sängerin ins In- und Ausland. Ihre Leidenschaft ist die Bühne. Ihr Debut gab die Sopranistin am Musiktheater Friedrichshafen als Frasquita in Bizets Oper Carmen. Weiter verkörperte sie Rollen wie  Bastienne, Papagena, Pamina, Le Rossignol, Le petit Vielliard, Chava und Celia. 2017 sang sie erfolgreich die Königin der Nacht. Im Frühjahr 2019 wieder für das Musiktheater Friedrichshafen. Neben ihrer solistischen Tätigkeit ist der Ensemblegesang ein wichtiger Bestandteil ihres musikalischen Schaffens, sie singt u.a. im Vokalensemble der J.S. Bach-Stiftung St. Gallen. Sie ist Preisträgerin des Förderbeitrages an Kulturschaffende des Kantons Thurgau 2012. Als Pädagogin arbeitet sie mit grossem Engagement an der Musikschule Arbon und an der Pädagogischen Maturitätsschule Kreuzlingen.

Albert Boesen, Violine, studierte in Saabrücken bei Ludwig Bus, und als Stipendiat an der Hochschule für Musik in Berlin bei Michel Schwalbe. Substitut bei den Berliner Philharmonikern. Von 1968 bis 1999 Konzertmeister des SWR Radiosinfonieorchesters Stuttgart. Seit 2000 Konzertmeister des Heilbronner Sinfonieorchesters, Primarius des Streichsextetts «Stuttgarter Solisten». Konzertreisen in alle europäischen Länder sowie nach Asien, Nord- und Südamerika. Albert Boesen übernimmt als Konzertmeister unserer Aufführungen die vorbereitende Probenarbeit in Tübingen und zudem jeweils die solistischen Aufgaben im Konzertprogramm.

Das «CONCERTO» Tübingen ist ein Kammerorchester qualifizierter und pofessioneller Musiker aus dem Tübinger und Stuttgarter Raum, das mit wechselnden Konzertmeistern – hervorragende Künstler mit internationalen Erfahrungen – zusammenarbeitet. Die musikalische Tätigkeit des Orchesters hat ihren Schwerpunkt in der oratorischen Literatur des 17.–20. Jahrhunderts, umfasst aber ebenso reine Instrumentalwerke und Solokonzerte. In unterschiedlicher Besetzungsstärke musiziert das Ensemble mit Chören und Dirigenten hauptsächlich in Süddeutschland und in der Schweiz. Das Orchester hat schon mehrmals in Chur und in Sent musiziert.

Gion Andrea Casanova (Fagott), Luzius Juon (Chur) und Peter Vögeli (Oboe) (Luzern) bewegen sich in gerne in der Vielfalt der musikalischen Bereiche, wie im Orchester, in der  Kammermusik und im Unterricht.

Hans Hildering studierte in Berlin und in Zürich Instrumentalfächer, Schulmusik, Chor-leitung und Dirigieren. Weiterbildung bei Prof. W. Ehmann, Prof. M. Flämig, A. Comfort u.a. Vielfältige Tätigkeit vorwiegend im musikpädagogischen Bereich: Bezirksschule, Gymnasium, Seminar. Leitung Ausbildungskurse, Musikschulleitung. Chorarbeit mit dem Kammerchor Zurzach, Singkreis Herisau, Haydn-Chor Chur und weiteren Chören. Aufführungen bedeutender Werke wie Händels «Messias», Bachs Weihnachtsoratorium und h-Moll Messe, Haydns «Schöpfung». Konzerte mit namhaften Vokal- und Instrumen-talsolisten, seit 1991 vorzugsweise mit dem «CONCERTO» Tübingen.

 

ZU DEN WERKEN

Aus W. A. Mozarts Missa in c-Moll KV 427 für Sopran & Orchester «Laudamus te» (wir loben dich / wir preisen dich / wir beten dich an)
Mozarts c-Moll Messe entstand als eine Art Votivgabe für seine Braut Constanze. Sie sollte in Salzburg anlässlich des geplanten Besuches des neuvermählten Paares bei Vater Leopold aufgeführt werden. Die Hochzeit hatte am 4. August 1782 stattgefunden. Noch im selben Sommer begann Mozart mit der Komposition der Messe. Erst ein Jahr später verwirklichte sich der vorgenommene Besuch in Salzburg mit der Aufführung in der Peterskirche, bei der Constanze als Sopranistin eine der Solopartien sang.

J. S. Bach: Sinfonia D-Dur, BWV 42 Concerto für 2 Oboen, Fagott und Streicher
Die einleitende Sinfonia zu Bachs Kantate Nr. 42 ist möglicherweise ein bereits früher komponierter Satz aus einem Instrumentalkonzert. In belebender Intensität konzertieren die Gruppen der Streicher mit den Bläsern über dem ruhig pulsierenden Continuo und wetteifern in der Durchgestaltung der in seiner Ganzheit so grossartig konzipierten Vorlage.

Robert Cantieni (1873–1954) schaffte als Chorleiter und Komponist ein romanisches und deutsches Liedgut auf beträchtlichem Niveau, eine Art «Kunstlied im Volkston», das noch heute einen wichtigen Einfluss und Verbreitung hat. Sein kompositorisches Schaffen umfasst rund 1000 Nummern; davon die letzten, über 60 «Chanzunettas ad üna vusch».

«Chanzunettas» aus der Sammlung 1949 für eine Singstimme. 2015 neu erschienen und mit Klavierbegleitsätzen versehen von Hans Hildering.

1. Be adascus (Ganz heimlich)  T: Robert Cantieni (hier Fassung für Sopran und Streicher)
Wenn ich in Begleitung auf die Strasse heraustrete, komm nicht zu mir. Wenn ich aber allein auf der Laube bin, rufe ich dich zu mir herein und alles ist eitel Sonnenschein. Mit grossem Eifer sprichst du von unserer grossen Liebe. Wenn ich bei dir sein kann, singt und frohlockt alles in mir. Gerne reiche ich dir meine Hand und schwöre: Ich liebe dich, und ganz heimlich stricke ich für meine Hochzeit.

2. Pro l’Rom (Neben dem Rom)T: Tista Murk
Hüte dich, junge Frau, vor dem Wasser des Rom, geh nicht zu diesem Bach. Hinter den Büschen vergnügen sich die Knaben und im Wasser widerhallen ihre tausend Spässe. Und du verliebst dich und bleibst immer dort. Und singst und pfeifst mit dem Wasser und dem Wind. Hier neben dem Rom sitz ich so gern.

3. A plaz  (In Gesellschaft) T: G .G. Cloetta
Wie wunderbar ist das, wenn am Abend ein Zeichen von meiner Liebsten kommt. Alles ist dunkel, aber dein Kämmerlein hell erleuchtet .In dir und mir scheint jetzt die Sonne. Und damit das helle Licht uns nicht verrät, schliesse den Fensterladen und dreh den Docht herunter. Schliess auch die Türe, schlaues Mädchen, und setze dich dann neben mich.

4. Svoula, svoula utscheïn (Vöglein flieg) T: Florian Melcher
 Flieg, Vögelein, flieg.Der Wind wird dir nichts anhaben. Rosen liebe ich bis sie verblühen...

Über Meereswellen angekommen siehst du wieder die schöne Landschaft. Tautropfen küssen die Blume. Unter dem blauen Himmel bereitet sich Gesang aus. Ich liebe das Zusammensein mit dir. Fliege, liebes Vögelein. Der Wind wird dir nichts anhaben, fliege nur.

Armon Cantieni (1907–1962) (Sohn von Robert C.) hinterliess als Komponist ein 153 Nummern umfassendes Werk; Lieder für verschiedene Chorbesetzungen, Sololieder mit Begleitung. Werke für Orgel und Klavier. Zwei  Werke für Chor, Orchester und Orgel. Zwei Liedersammlungen für gemischten Chor wurden mehrmals nachgedruckt.

«Bei Armon Cantieni ist es wesentlich das Musikalische, das in seiner jedermann verständlichen und gleichzeitig künstlerisch vollendeten Form direkt zum Herzen des Hörers findet» (L. J.)

Zwei Liedsätze: (original für gem. Chor, hier übertragen für Sopran und Streicher)

L’En  (Der Inn)T: Armon  Cantieni (Deutsche Textzusammenfassung: L. Juon)
Deine von Gott geschaffene Melodie, o Inn, erklingt durch das Tal. Dein geweihter Klang dringt bis in meine Hütte an der Halde. In Einsamkeit und Kälte entsprungen, leuchten deine Wellen wie Kristalle, glänzen deine Seen einer Perlenkette gleich. und dein Gesang, o Inn, ist herrlich. Bei meinen ersten Tränen hast du mich wie mein Mütterchen getröstet. Deine Melodie wird auch dann noch durch das Tal ertönen, wenn mich der schwarze Schleier draussen an der Halde zudeckt.

Sain da not (Abendglocke) T: Armon Cantieni
Abendglocke, mit deinem himmlischen Klang breitest du Frieden aus über das Alpendorf. Im Abendrot leuchtet hell der alte Kirchturm. Wie klar und rein ruft die Glocke «Gute Nacht».
Sanft wie ein Schleier bedeckt die Nacht das schöne Tal. Golden leuchtend ziehen die Sterne ihre Bahn. Unter deiner schützenden  Hand, ewiger Vater, schläft nun das Heimatdorf.

J. S. Bach: Violinkonzert E-Dur BWV 1042, Allegro – Adagio – Allegro assai
Der ganz vom Geist barocker Lebensfreude erfüllter Hauptteil des ersten Satzes erscheint dreimal: zuerst im festlichen Klang des Tutti und sodann noch zweimal im Wechselspiel zwischen Solovioline und Orchester. Über einem Bassthema entfaltet die Sologeige im Adagio eine wunderbar ausgezierte kantable Linie, die im Mittelteil ihrer melodischen Bewegung innigen, leidenschaftlichen Ausdruck annimmt. Ein heiter bewegtes Rondo beschliesst das Konzert.

W. A. Mozart  «Exsultate, jubilate» für Sopran und Orchester KV 165
Ein hochvirtuoses vokales Solokonzert, ein Lobgesang von unbeschreiblicher Schönheit mit dem Alleluja, als musikalischem Höhepunkt des Meisterwerks. «Seit zwei Jahrtausenden singt die Kirche das Halleluja, das schönste, älteste und kürzeste Lied, das sie kennt». ( J. Meisner)

Arie: Frohlocket, jubelt, o ihr glücklichen Seelen!  Liebliche Lieder singend, eurem Gesang antwortend, sollen lobpreisen die Himmel mit mir.

Recitativ:  Es strahlt ein freundlicher Tag, gewichen sind Gewölk und Gewitter; aufgegangen ist den Gerechten unerwartete Ruhe. Ringsum herrscht finstere Nacht. Erhebt euch aber jetzt in Freuden, die ihr in Angst wart bisher, und wohlgemut dem seligen Morgenlicht Kränze, mit vollen Händen, und Lilien bringt dar.

Arie: Du, du Jungfrauen Krone, (Kranz) du, schenk uns Frieden. Du lindere die Leiden des seufzenden Herzens. Alleluja!

Wir danken
Kulturförderung Kanton Graubünden – Società d’ütil public Sent - Stiftung Jacques Bischofberger – Stiftung Casty-Buchmann – Stiftung Willem Mengelberg – Stiftung Willi Muntwyler

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