KARFREITAGSKONZERT
PROGRAMM:
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Fantasie in c-moll K.475
Johannes Brahms (1833-1897)
Klaviersonate Nr. 3 in f-moll Op. 5
Allegro maestoso
Andante espressivo
Scherzo: Allegro energico
Intermezzo: Andante molto
Finale: Allegro moderato ma rubato
Claude Debussy (1862-1918)
Aus dem Preludes - Livre 2
Brouillards
Feuilles mortes
La puerta del vino
Feux d’artifice
Johannes Brahms komponierte den Großteil seiner Klaviersonate Nr. 3 in f-moll opus 5 im Oktober 1853. Der zweite und der vierte Satz wurden vor dem Rest der Sonate komponiert. Der zweite und der dritte Satz wurden am 23. Oktober 1854 durch Clara Schumann in Leipzig uraufgeführt, die Uraufführung der gesamten Sonate erfolgte sechs Wochen später durch den Pianisten Hermann Richter in Magdeburg.
Brahms stellt dem Andante drei Verszeilen von C. O. Sternau voran:
Der Abend dämmert, das Mondlicht scheint
da sind zwei Herzen in Liebe vereint
und halten sich selig umfangen
Ende Oktober 1854 schrieb Brahms dazu folgenden Brief aus Hamburg an Clara Schumann:
"...Könnten Sie nicht jeden Tag einen "guten Morgen" telegraphieren lassen? Ich würde elektrisiert sein, würde den ganzen Tag lustig sein und wie spielen können. Lange halte ich's gar nie mehr aus ohne Sie, warum haben Sie nicht gelitten, daß ich die Flöte blasen lernte und mit Ihnen reiste. Denken Sie, ich hätte dann das Andante aus der F-moll-Sonate für Flöte, Gitarre und Pauke arrangiert und Ihnen mit Frl. Schönerstedt und Pfundt ein Ständchen gebracht. ..."
Der Komponist spielte Robert Schumann alle seine frühen Werke, unter anderem auch diese Klaviersonate, vor. Schumann pries in seinem Artikel Neue Bahnen Brahms als den Berufenen, als eine Art Messias der Musik. Dass viele Motive in dieser Sonate Schumanns Musik als Vorbild haben, ist daher als eine Art Respektsbezeugung gegenüber dem älteren Komponisten und Förderer zu betrachten.