HÄNSEL UND GRETEL
Die gross angelegte Oper Humperdincks entspringt einem kleinen, aber wichtigen Stück, dem Abendsegen, den Engelbert Humperdinck für die Kinder Richard Wagners geschrieben hatte. In dieser Zeit war er ihr Haus-Musiklehrer. Aus dem kleinen Stück für Kinder wurde ein grosses Werk, eines der wichtigsten für die Geschichte der Oper im 20. Jahrhundert.
Im Rahmen der Sentconcerts werden wir diese grossartige Musik wieder in die ursprüngliche Kammergrösse bringen in eine stündige, schlicht inszenierte Version.
Die Oper erzählt das bekannte Märchen mit Witz und romantischer Dramatik.
Zur Oper: «Hänsel und Gretel» ist eine pätromantische Oper in drei Akten, die in den frühen 1890er Jahren entstand. Die Musik stammt von Engelbert Humperdinck, das Libretto schrieb seine Schwester Adelheid Wette nach dem Märchen Hänsel und Gretel aus den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Die Werksbezeichnung der Autoren lautet «Märchenspiel in drei Bildern», Humperdinck nannte sein Werk in ironischer Anspielung auf Richard Wagners Oper «Parsifal» ein «Kinderstubenweihfestspiel».
«Hänsel und Gretel» wurde am 23. Dezember 1893 in Weimar am Hoftheater unter Richard Strauss als Dirigent das erste Mal aufgeführt. Die Oper, die eine Spieldauer von etwa zwei Stunden hat, gehört heute zum häufig gespielten Repertoire von Opernhäusern und wird besonders oft im Winter aufgeführt.
Sara-Bigna Janett stammt aus einer alten Musikerfamilie aus dem Engadin und nimmt seit ihrem sechsten Lebensjahr Gesangsunterricht bei ihrem Vater Jachen Janett. Sie wuchs inmitten von Polkas und Walzern auf, hat aber schon früh die klassische Musik ins Herz geschlossen.
Für ihre Bachelor-Studien zog es sie nach Innsbruck und Wien, wo sie sich das Operetten- und Wienerliedfieber fing. Danach kehrte sie ins Heimatland zurück, schloss zwei Master ab und widmete sich dem ambitionierten Ziel, Heldensoubrette in allen Sparten zu sein. Sie sang in Mozart-Opern, Operetten, Volksmusikkonzerten, Musicals, Chanson-Abenden und Uraufführungen. Sie durfte schon das Wiener Konzerthaus und die Berliner Philharmonie besingen. Sie ist Mitglied der Zurich Chamber Singers und der «Helvetias on Tour»-Produktion.
Und natürlich bleibt Sara-Bigna Janett ihren Wurzeln treu, der rätoromanischen Volksmusik; romanische Lieder sind selten zu hören und darum umso kostbarer.
Schon während ihrer Kindheit nahm Lisa May-Appenzeller an zahlreichen Chor- und Orchesterprojekten teil. Musik begleitet ihr Leben, seit sie klein war und wurde schliesslich zu ihrem Beruf. Sie studierte zuerst Kirchenmusik mit Schwerpunkt Chorleitung in Zürich und schloss im Winter 2019 ihr Studium für Gesang in Luzern ab. Nun arbeitet sie als Sängerin und als Leiterin verschiedener Ensembles.
Ihre sängerische Ausbildung absolvierte sie bei Barbara Locher und weiter bei Natalia Dercho, Werner Güra, Malcolm Walker und Raymond Connell. Sie trat in Liedprogrammen zusammen mit den Pianisten Simon Hehlen und Tomasz Domnansky auf und singt in verschiedenen Vokalensembles und ist Teil des Fogal-May Quartetts und des Trios Ophelia.
Zu Lisa Mays vielfältigem Repertoire gehören unter anderem die Solopartien in Mozarts «Requiem in d-Moll», Haydns «Die sieben letzten Worte», Händels «Messias», zahlreichen Messen von Mozart und Schubert, in Mozarts «Zauberflöte» die zweite Dame, in Humperdincks «Hänsel und Gretel» die Rolle des Gretel. Sie durfte bereits erste Bühnenerfahrungen im Rahmen der «Free Opera Company» Zürich und des «StageLab» Luzern sammeln.
Die Churer Sopranistin Nora Bertogg absolvierte ihre Studien an der Zürcher Hochschule der Künste sowie an der Hochschule der Künste Bern im Schweizer Opernstudio. Im Sommer 2022 schloss sie ausserdem den Master of Arts Musicpedagogy bei Sarah Maria Sun sowie Sandra Trattnigg an der Hochschule für Musik Luzern mit Auszeichnung ab.
Am Luzerner Theater war Nora Bertogg in der Saison 22/23 in der Produktion «STYX Tours – Ein Rendezvous mit dem Tod», einer Koproduktion mit Lucerne Festival, als Sopranistin zu hören. In der Saison 21/22 war sie ausserdem in der Schweizer Erstaufführung von Pascal Dusapins Oper «Perelà» als Papagei sowie in dem Musiktheater «Klangtauchen» engagiert. Am Theater Biel/Solothurn sang Nora Bertogg u.a. La Ciesca in «Gianni Schicci», das Liftgirl in «La notte di un nevrastenico» von Nino Rota sowie Miss Pinkerton in Menottis «The old maid and the thief». Des Weiteren war sie am Davos Festival 2016 in der Oper «Die Schweizerfamilie» (Joseph Weigl) in der Rolle der Gertrude Boll zu hören.
Beim Concours Nicati, Schweizer Wettbewerb für zeitgenössische Musik, gewann Nora Bertogg 2023 den 3. Preis. Ausserdem ist sie Preisträgerin des 7. John Cage Awards Halberstadt, Stipendiatin des Rahn Kulturfonds und der Thyll Stiftung. Im Jahre 2017 wurde sie mit einem Kulturförderpreis des Kantons Graubünden ausgezeichnet.
Elizaveta Parfentyeva stammt aus einer Moskauer Wissenschaftler-Familie. Bereits im Kindesalter erlernte sie das Klavierspielen und das Komponieren, was ihr musikalisches Verständnis nachhaltig formte. In Moskau studierte sie an der Staatlichen Gnessin-Musikhochschule Klavier und gleichzeitig im Staatlichen Gerassimow-Institut für Kinematographie Moskau (VGIK) Tonregie, wo sie zur Zeit in Filmwissenschaft promoviert. Seit September 2015 lebt sie in Zürich, wo sie an der ZHdK zuerst den Masterabschluss in Kammermusik bei Prof. Ulrich Koella und später einen weiteren Masterabschluss in der Klasse von Prof. Karl-Adreas Kolly jeweils mit Auszeichnung absolviert hat.
Die junge Pianistin pflegt eine rege Konzerttätigkeit sowohl als Solistin als auch als Kammermusikerin in Europa und Russland. Sie spielt in mehreren kammermusikalischen Formationen, wobei die Liedbegleitung zu ihrer grössten Passion gehört. Neben dem Klavier hat Elizaveta Parfentyeva auch eine grosse Liebe zur alten Musik und historischen Instrumenten. Sie hat bei Professor Michael Biehl zusätzlich zum Klavier Cembalo und Hammerflügel studiert und spielt in mehreren Gruppen Kammermusik mit Cembalo.